Von Citavi nach BibTeX

Das kommerzielle Programm ist ausschließlich für Windows konzipiert und kann für Linux oder Mac OS X nur im Rahmen einer virtuellen Maschine laufen (siehe http://www.citavi.de/de/download.html). Bis zu maximal 100 Titeln kann man die Basisversion Citavi~Free uneingeschränkt nutzen. Als Angehöriger der Freien Universität kann Citavi von der ZEDAT heruntergeladen werden. Citavi erlaubt einen relativ komfortablen Export in das Format, wie es BibTeX oder auch BibLaTeX erwarten. Einen typischen Bildschirmaufbau von Citavi 5.2 zeigt Abbildung 1.


Abb. 1: Ansicht des Hauptbildschirms mit der von Citavi mitgelieferten Beispieldatei.

Ein Export dieser Datenbank in ein von BibTeX oder Biber akzeptiertes Format geschieht über Datei->Export (Abbildung 2a).


Abb. 2a: Anwendung der Export-Funktion.

Abb. 2b: Welche Einträge exportieren.
Abb. 2: Festlegung von Typ und Umfang des Exports.

Im nächsten Schritt ist die Auswahl der zu exportierenden Datenbankeinträge festzulegen, entweder die in Citavi markierten oder alle Einträge (Abbildung 3). In der Regel wird man die gesamte Datenbank exportieren wollen. Mit Next gelangt man zum nächsten Auswahlfenster (Abbildung 4), welches erstmalig BibTeX als Ausgabeformat erwähnt. Grundsätzlich wäre auch das Format RIS (Research Information System Format) möglich, da Biber auch dieses verarbeiten könnte. Es bleibt der Entscheidung des Anwenders überlassen, was er bevorzugt. Die Liste wird immer dann automatisch erweitert, wenn man die im Folgenden gewählten Exportoptionen unter einem eigenen Namen abspeichert. Dieser wird dann der Liste hinzugefügt.

Die speziellen BibTeX-Exportoptionen sind:

  • Großbuchstaben bei Titeln in Klammern setzen. Diese Option ist nur dann von Interesse, wenn zum einen das Programm BibTeX anstelle von Biber angewendet wird und zum anderen eine Stildatei (.bst) mit Umwandlung von Groß- in Kleinbuchstaben vorliegt.
  • Die \LaTeX-Notation braucht nur dann gefordert werden, wenn keine UTF8-Kodierung der Datenbankeinträge vorliegt oder das alte Programm BibTeX benutzt wird.
  • Das Paket url braucht nur bei älteren Stildateien benutzt zu werden. Neuere, insbesondere solche für BibLaTeX können URL-Felder verbatim lesen und sie anschließend als solche darstellen. Bei Aktivierung dieses Kästchens wird ein URL-Feld als url={\url{http://www.texnik.de}} exportiert, wohingegen für viele Bibliografiestile und hier besonders solche für BibLaTeX, die Angabe von url={http://www.texnik.de} genügt.

  • Abb. 3a: Auswahl des Export-Dateiformats.

    Abb. 3b: Dateiname und Exportoptionen.
    Abb. 3: Festlegung des Dateinamens und Exportoptionen..


    Abb. 4a: Eintragstypen festlegen.

    Abb. 4b: Zuordnung der Eintragsfelder.

    Abb. 4c: Globale Optionen.
    Abb. 4: Festlegung weiterer Exportoptionen.

    Über den unter der Auswahlliste befindlichen Auswahlpunkt »Edit BibTeX export definition« kann man eine individuelle Einstellung der Exportoptionen vornehmen (Abbildung 3). Auf insgesamt drei Fenstern kann man dann eventuelle Inkompatibilitäten zwischen dem Citavi-Format und dem BibTeX-Format durch Zuordnungsvorschriften minimieren (Abbildungen 4). Im letzten Auswahlfenster (Abbildung 4c}) kann man noch spezielle Dinge festlegen, wie beispielsweise Zusammenführen von Titelfeldern. Im Allgemeinen wird dies nicht nötig sein, wenn man BibLaTeX verwendet, da derartige Felder dort zum Standard gehören. Einige der hier aufgeführten Optionen konnte man bereits in vorherigen Auswahlfenstern festlegen.

    Damit sind die Festlegungen für den Export erledigt und man kann die Einstellungen innerhalb von Citavi unter einem eigenen Namen speichern (Abbildung~\vref{fig:citavi8}), sodass auf diese beim nächsten Export zugegriffen werden kann. Dieser Name erscheint dann in der Liste von Abbildung~\vref{fig:citavi1}.


    Abb. 5a: Konfiguration speichern.

    Abb. 5b: Statusmeldung.
    Abb. 5: Die letzten beiden Schritte ...

    Die jeweilige Komplexität der Bibliografiedatenbank bestimmt letztlich, ob alle Elemente auch in das BibTeX-Format gewandelt werden können. In extremen Fällen wird man nach dem Export noch Handarbeit anlegen müssen. Grundsätzlich ist der Export aber mehr als zufriedenstellend. Das folgende Beispiel zeigt die ersten beiden Seiten der aus Citavi exportierten Beispiel-Bibliografie, ohne dass die erzeugte .bib-Datei nachbearbeitet wurde.

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